Das Essen im angeschlossenen Restaurant war wieder schmackhaft und landestypisch. So manche Mandy (keine Sorge, arabisch für Ziege…) und frisch gefangene Edelfische erfreuten dort die Gaumen der Angelkameraden.
Kaum waren die Rutenhalter auf den sechs Booten montiert, startete man zu einer ausgedehnten Jeep-Exkursion zu verschiedenen, teils abgelegenen und fast „südseehaft“ anmutenden Küstenabschnitten. Hier wurde gepoppt, was das Zeug hielt. Leider war die Brandung wegen des für die Jahreszeit ungewöhnlich rauen Meeres etwas zu stark, um eine Chance auf große Fänge zu haben.
Die relativ hohen Wellen begleiteten uns auch in der ersten Woche bei unseren täglichen Ausfahrten, was aber dem Fangerfolg keinen Abbruch tat. Kapitale Amberjacks bis 30 Kilo, Red Snapper bis 14 Kilo, ein riesiger Riffbarsch mit (geschätzten) 40-50 Kilo und ein beeindruckender Barrakuda von 25 Kilo (länger als sein Fänger Johannes) wurden nach teils hartem Kampf gelandet. Dabei bewies die Technik des Power-Jiggings (kein Vergleich zum behäbigen Pilken) an per Echolot georteten Steilabhängen in einer Tiefe von 80-150 Metern einen für einige Teilnehmer ungeahnten Erfolg. An einem Morgen waren als Gesamtfangmenge von 12 Anglern mehr als 100 Fische mit insgesamt mindestens 500 Kilo zu bilanzieren.
Trotz der stets enormen Fänge am Vormittag (Aufstehen 4.00 Uhr, Bootsabfahrt 5.00 Uhr, ächz…) ließen es sich die meisten Angler nicht nehmen, nachmittags nochmals zum entspannten Schleppfischen in Ufernähe aufzubrechen. Hierbei gingen einige schöne Kingfische und Riffbarsche an die Rapallas.
In der zweiten Woche beruhigte sich das Meer, die Sonne strahlte, und es gab wieder den aus dem Vorjahr geschätzten „Ententeich“. Die Fische bissen unverdrossen. Mindestens zwanzig bis dreißig Amberjacks über 20 Kilo (das größte Exemplar wog 43 Kilo und war ca. 1,50 Meter lang) gingen an die Jiggs oder verbissen sich in kleinere Bonitos, die zuvor den Ködern nicht widerstehen konnten. Diesen Effekt machten sich einige Angler dann gezielt zu Nutzen, mit nicht immer uneingeschränkt positiven Folgen: Die großen Räuber sprinteten mit einer dermaßen Power von dannen, dass beim entsprechenden Gegenhalten einige Ruten brachen. Wobei hier gewiss riesige Fische am Werk waren, die vermutlich in Richtung 100 Kilo tendierten und zum Teil überhaupt nicht gestoppt werden konnten. Hier gibt es zweifellos noch einiges zu tun und zu tüfteln für die Socotra-Tour 2009.
Zum Abschluss der erlebnisreichen, äußerst gelungenen Reise unternahm man noch eine beeindruckende Jeepsafari durch die herrliche Bergwelt der Insel und in Sanaa vor dem Rückflug nach Frankfurt eine Exkursion durch die historische Altstadt (Weltkulturerbe!).